Der Wunsch nach Freiheit ließ uns keine Ruhe, eine ständige
Rastlosigkeit und das Kribbeln im Bauch – ihr wisst bestimmt welches
Gefühl ich meine – trieb uns weiter an.
Nachdem wir mit unserm Fiat Ducato schon einige Festivals und Wochenend-Ausflüge bewältigt hatten, wollten wir nun aber mal so richtig was erleben.
Wir planten daher im September 2017 die Insel Sardinien zu umrunden. Ich war bereits einige Mal auf der Insel, da mein Opa von dort stammt und seit einigen Jahren wieder dort im Süden, in der Nähe von Cagliari, lebt. Allerdings habe ich nicht sonderlich viel von Sardinien gesehn – außer natürlich die Gegend rund um das zu Hause meines Nonnos.
Also: Reiseführer gekauft, Fähre gebucht und Route geplant. Gut dreieinhalb Wochen hatten wir Zeit – da sollten wir doch schonmal was zu sehen bekommen. Und das haben wir auch – allerdings sind wir hier ja nicht bei einem Reiseblog und daher gehe ich nur auf ein paar Details ein, welche zu unsere Entscheidung auf 11,5qm zu leben, beigetragen haben.
Unser Fiat Ducato hatte leider keine Toilette und Dusche an Bord, sodass wir meistens auf Campingplätzen standen. Zum Glück war bereits Nachsaison und die Plätze waren daher nicht sehr stark besucht. Das merkten wir gleich und wir waren uns einig – Menschenmassen? Nein, danke. Lieber die abgelegenen, stillen, unberührten Fleckchen. Wo man noch was von der ursprünglichen Natur findet und ohne großen Schischi und Animations-Gedöns.
Die ein oder andere Nacht standen wir auch ganz frei, an abgelegnen Plätzen, wo wir niemanden störten und die Stille genießen konnten. Es war herrlich. Genau da war es – das Gefühl von Freiheit.
Bei der Umrundung von Sardinien stellten wir fest, dass die Italiener ein anderes Verständnis von ausgebauten Straßen haben, wie wir Deutschen. Bei uns wäre das oftmals ein gut ausgebauter Wanderweg, was dort als Hauptverbindungsstraße zwischen zwei Orten zählt. Auf dem Weg zu einem Campingplatz mussten wir sogar einen Fluß durchqueren – kein Scherz. Und das war der offizielle Weg zu einem Campingplatz! Ich fiel fast vom Glauben ab.
Nun ja – diese ganze Reise und die vielen Abenteuer die uns dort begegneten, machten uns die Entscheidung nur einfacher und nach diesem Urlaub stand für uns beide fest:
Das Reisen und Leben im Camper ist wundervoll, wir wollen noch viel mehr von der Welt sehen. Nicht immer nur „Kurztrips“ von zwei bis drei Wochen unternehmen. Wir wollen unser eigenes zu Hause dabei haben, das eigene Bett, die eigene Toilette und wir wollen nicht mit dem Flieger von Spot zu Spot jetten. Außerdem – völlig klar – brauchen wir beim nächtsen Fahrzeug Allrad. Damit wir noch mehr schöne Plätze erreichen können und keine Bedenken bei schwierigen Straßenverhältnissen haben müssen.
So war die Idee als kleines Pflänzchen in unseren Köpfen gepflanzt worden und fing von da an Tag für Tag zu wachsen und tiefe Wurzeln zu schlagen.
0 Kommentare